ICH KONNT' DAS MAUL NICHT HALTEN

von Dagmar Papula
Hoffmann 1  - ©:

Schauspiel von Dagmar Papula

Regie und Musik: Matthias Witting, Bühne und Kostüm: Sibylle Meyer
Mit: Eva Blum, Dagmar Papula, Sebastian Bischoff, Mirko Böttcher, Andreas Erfurth, Norbert Kentrup und Hannah von Peinen.

Dieses Zitat des wohl berühmtesten Wolfsburger Bürgers ist der Titel des Stückes über das Leben des Dichters der deutschen Nationalhymne, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Jeder kennt „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“, aber von wem, unter welchen Umständen, in welcher Zeit diese Zeilen geschrieben wurden, das wissen die wenigsten. Der Zuschauer wird in einem historischen Bilderbogen ein in viele Kleinstaaten zersplittertes Deutschland erleben, wohin die Französische Revolution bis in den Ort Fallersleben schwappte.

Hoffmann von Fallersleben, wegen seiner „Unpolitischen Lieder“ über 30 Mal des Landes verwiesen, bleibt trotzdem in seiner Liebe zu Deutschland unerschüttert, umschreibt seine Sehnsucht nach Einigkeit, Recht und Freiheit dichterisch.

Ich konnt` das Maul nicht halten - auszusprechen, was man denkt / sich wünscht, zu realisieren, was in einem steckt, ist weiterhin der Motor unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Heute wie damals muss es sich jede Generation neu erkämpfen, Zensur, Armut, Einschüchterung, Liebesverlust, Arbeitslosigkeit zu trotzen.

Der persönliche Mut dieses besonderen Deutschen macht sein Leben für uns zum Vorbild.

Seine Suche nach Gleichgesinnten führt ihn zu dem großen Komponisten Franz Liszt. Eine tiefe Freundschaft entsteht zwischen beiden und der fortschrittlich gesinnten Geliebten von Liszt, Fürstin Carolyne zu Sayn Wittgenstein.

Und es ist auch ein Stück über die Liebe. Ida zum Berge, seine junge Frau, verwandelt den verknöcherten Brummelbären, der zwar wunderbare Kinderlieber schreibt, aber auch ein verbitterter Einzelgänger ist, in einen liebenden Familienvater.

Dagmar Papula hat schon viel Erfolg mit ihren Stücken über das Leben der Brüder Grimm, Paula Becker Modersohn, Heinrich Heine, Milena und Kafka, Bettine von Arnim und Karoline von Günderrode gehabt, jetzt hat sie in Matthias Witting einen in diesem besonderen Biographie - Metier erfahrenen Regisseur gefunden, der vitale, musikalisch anspruchsvolle Theaterabende über Johann Sebastian Bach (Berliner Ikaruspreis 2006 für herausragende Theateraufführungen) und Albert Einstein auf die Bühne brachte.

Und es gibt auch eine Wiederbegegnung mit Norbert Kentrup auf der Bühne, als Hoffmann von Fallersleben, und Dagmar Papula in einer geheimnisvollen Rolle aus einer anderen Welt.


Mit: Eva Blum, Dagmar Papula, Sebastian Bischoff, Mirko Böttcher, Andreas Erfurth, Norbert Kentrup und Hannah von Peinen

Regie und Musik : Matthias Witting
Bühne und Kostüm: Sibylle Meyer

Premiere am 14.09.2013 in Wolfsburg