Das deutsche Shakespeare Globe Zentrum stellt vor:

„Die ganze Welt ist eine Bühne“

 

Die Kunst des Spielens

und Zuschauens in Shakespeares

Globe Theater

                      
Im Prolog zu Heinrich V hat Shakespeare die Konzeption seines Theaters charakterisiert und dargelegt. Er beschreibt, wie auf seiner Bühne seine Werke lebendig werden sollen. Wie Schauspieler und Zuschauer zusammenarbeiten müssen, damit Phantasie entsteht.

0 wären wir erleuchtet wie mit Feuer,
Den hellsten Himmel voller Phantasie
zu wölben über diesem Bühnenkönigreich
Kann dieser Hühnerstall
die Weite Englands fassen? Dürfen wir
in dieses -0 aus Holz- die Truppen zwängen,
die eine Welt erschütterten bei Azincourt?
Verzeiht: kann nicht die schiefe kleine Zahl
auf einem Zettel für Millionen stehen?
So lasst uns, Ziffern dieser großen Summe,
heut abend Eure Phantasie entfachen!
Ergänzt, was bei uns fehlt, in Eurem Kopf.
Zerlegt in tausend Teile einen Mann
und formt aus ihm ein Heer.
Glaubt, reden wir von Pferden, sie zu sehn,
wie sie mit stolzen Hufen Spuren prägen,
denn EURE Phantasie krönt unsere Könige;
tragt sie von hier nach dort, springt in der Zeit,
und kürzt so das Geschehn von dreizehn Jahren
zum Stundenglas.

Prolog zu Heinrich V von William Shakespeare
Der Schauspieler und Regisseur Norbert Kentrup spielt einen komödiantischen Vortrag - oder eine komödiantische Vorlesung, eine sinnenhafte Demonstration- alles vereinigt sich in einer für Theater, Universitäten und Schulen ungewohnten Präsentationsform.
 
Die Erfahrungen mit vielen Shakespeare Rollen, die er gespielt hat kommen zusammen,
(Konig Lear, Othello, Maria, Falstaff, Titus Andronicus, Sir Toby, Timon von Athen u.a.),und das eigene praktische Arbeiten in den verschiedenen Bauphasen von Shakespeares Globe, bis hin zur Erfahrung als bisher einziger Deutscher dort gespielt zu haben.
Eine Saison spielte er den Shylock in Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ im Londoner Globe.

Bei der Szenischen Vorlesung über die Kunst des Zuschauens und Spielens im wieder eröffneten rekonstruierten Shakespeare Globe Theater in London erzählt er diese einmaligen Erfahrungen.
 
 
1599 wurde das Globe erbaut, es brannte 1613 während einer Vorstellung ab wurde 1614 als Second Globe wiedererbaut, aber 1644 endgültig von den Puritanern abgerissen. Nur 45 Jahre waren Shakespeares Stücke Teil dieser Architektur.
Seit 350 Jahren weiß man nicht mehr, was dieser Text wirklich für das Shakespeare Theater bedeutet, dieses 0 aus Holz, wie er es selber in seinem Prolog nannte.
Wie fühlt es sich an, wie riecht es, wie schmeckt es, wie spielt man darin, wie schaut man darin zu, wie prägt und verändert der Zuschauer die Vorstellung? In London wird 1997 nach langjähriger unermüdlicher Vorarbeit des amerikanischen Schauspielers und Regisseurs Sam Wanamaker, des südafrikanischen Architekten Theo Crosby und vieler Shakespeare -Enthusiasten die originalgetreue Rekonstruktion des Globe - Theaters William Shakespeare wieder eröffnet.
Norbert Kentrup, Mitglied Gründer des Deutschen Shakespeare Globe Zentrums und seit 1994 Mitglied des Artistic Board in London, stellt in dem theatralen Vortrag den Zusammenhang von Volkstheater, der Bühnenarchitektur des LEEREN Raums im neuen Globe und der wieder zu entdeckenden Spielweise und Zuschauerhaltung in Shakespeares Werk her.
 
SHAKESPEARE und PARTNER erforscht die Spielweise des Globe Theaters. Das dramaturgische Durcheinander der Könige, Adeligen und komischen Figuren bis hin zum Bauern , der helle Zuschauerraum (die unteilbare Szene), das Mischmasch der Formen (szenisches Mingle- Mangle) in Shakespeares Volkstheater gehört ebenso zu den Stilmitteln von SHAKESPEARE und PARTNER, wie die Dramatikerwerkstatt MIT Dagmar Papula
1993 hatte Norbert Kentrup die Ehre, in London nach 35o Jahren die erste Vorstellung im im Rohbau des Globe den Falstaff zu spielen und nahm dort 1995 als deutsche Vertretung an der ersten internationalen Workshop Season teil.
 
Das Internationale Shakespeare Globe Zentrum Deutschland wurde gegründet von Norbert Kentrup und den Patronen: Exellenz Dr. Peter Hartmann, Dr. Helga Trüpel, Prof. Kurt Hübner, Prof. Dr. Dr. Jürgen Timm
Shakespeare Globe Zentrum Deutschland e. V. Registriert unter VR 26620 B Amtsgericht Berlin Charlottenburg.
1. Vorsitzende: Dr. Vanessa Schormann
2. Vorsitzende Dagmar Papula